(tb) Weshalb wachsen der Bargeldumlauf und die Zahl bargeldloser Transaktionen parallel? Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) hat dafür eine einfache Erklärung.

 

Das Bargeld dient verstärkt der Wertsicherung, wird also aufbewahrt, um im Falle des Falles liquide zu sein. Dafür spricht, dass die Zahl umlaufender Banknoten mit hohen Nennwerten stärker zugenommen hat als die Zahl Banknoten mit niedrigen Nominalen. Allerdings sieht die BIZ in dem Phänomen kein Zeichen einer zunehmenden Verunsicherung der Bürger.

 

Dafür spricht, dass sich die Werte in den einzelnen Ländern deutlich unterscheiden. In Japan stieg der Bargeldumlauf deutlich, in China dagegen fiel er. Beide Länder sind derzeit wirtschaftlich und politisch stabil, obgleich es natürlich zu berücksichtigen gilt, dass eine Diktatur, wie sie in China herrscht, ihre Stabilität vor allem der Repression verdankt, also schnell in sich zusammenfallen kann. Der wachsende Bargeldumlauf in Hongkong könnte ein Indiz dafür sein, dass die Bürger dem Regime in Peking nicht vertrauen.

 

Die Kartenzahlung ist vor allem in Ländern verbreitet, in denen dem Datenschutz weniger Gewicht beigemessen wird. Dazu zählen die skandinavischen Länder, die beispielsweise auch die Veröffentlichung der Einkommensteuerleistungen ihrer Bürger kennen. Auch in Großbritannien und in Korea (Süd) fällt der Anteil der Kartenzahlungen mit rund 40 Prozent recht hoch aus, während er in Deutschland gerade einmal zehn Prozent ausmacht. Weltweit sieg der Anteil des Bargeldumlaufes an der Wirtschaftsleistung zwischen 2000 und 2016 von sieben auf neun Prozent.