(tb) Die Deutsche Post möchte den bis 2036 laufenden Vertrag mit der Mitteldeutschen Flughafen AG (MFAG) vorzeitig bis 2056 verlängern. Dabei sollen die vor rund 20 Jahren vereinbarten Konditionen unverändert bleiben.

Die MFAG betreibt den Flughafen Leipzig/Halle, an dem DHL sein wichtigstes Drehkreuz in Europa unterhält. Inwiefern die MFAG auf das Ansinnen eingehen möchte, war zum Redaktionsschluss unbekannt. Allerdings ist es höchst ungewöhnlich, einen solchen Vertrag schon zwölf Jahre vor dem Ablauf zu verlängern.

Die MFAG war zuletzt in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten, da sie erhebliche Verluste verbuchte. Um diese auszugleichen, müsste sie höhere Entgelte von den Nutzern der Flughäfen nehmen. Daran hat die Deutsche Post natürlich kein Interesse. Dafür findet sie vorsichtige Unterstützung seitens der staatlichen Gesellschafter der MFAG – vor allem das Land Sachsen und Kommunen, daneben das Land Sachsen-Anhalt –, die das Drehkreuz erhalten wollen. Allerdings besteht das Risiko, europäisches Recht zu brechen. Auch zu geringe Gebühren und Entgelte sind als illegale Beihilfe einzustufen.