Die neue Sonderpostwertzeichen-Serie „Sehenswürdigkeiten in Deutschland“ knüpft an eine beinahe zwei Jahrzehnte zurückliegende Tradition an. Langjährige Sammler und Briefmarkenfreunde erinnern sich vermutlich an die Dauermarkenserie „Sehenswürdigkeiten“, die von November 1987 bis Februar 2004 herausgegeben wurde. Ähnlich wie damals werden mit der neuen Serie künftig besondere, sehenswerte Orte und Landschaften, Regionen und Bauwerke in Deutschland vorgestellt. Den Auftakt bildet die Briefmarke „Schloss Neuschwanstein“.

Das Märchenschloss Neuschwanstein wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts im Auftrag von König Ludwig II. von Bayern (reg. 1864–1886) auf einem Felsrücken in der Nähe von Füssen errichtet. Am Bau der „Neuen Burg Hohenschwangau“ – denn so nannte König Ludwig II. die Anlage; die Bezeichnung „Schloss Neuschwanstein“ bürgerte sich erst nach seinem Tod ein – wirkten neben hunderten Arbeitern auch Architekten und Kunsthandwerker, Bühnenbildner und Theatermaler mit. Außen dem Vorbild einer mittelalterlichen Ritterburg nachempfunden, fehlte es im Inneren des Schlosses, das keinen Repräsentationszwecken, sondern als privater Rückzugsort dienen sollte, nicht an Modernität und Komfort.

In der Gestaltung und der Einrichtung des Schlosses schlugen sich unterschiedliche Einflüsse nieder. Doch es waren vor allem die Sagen des Mittelalters sowie die Opern des Komponisten Richard Wagner, die Ludwig II. inspirierten. So finden sich auf den unzähligen Wandbildern die Könige und Ritter, Liebespaare, Dichter und Sänger der nordischen und deutschen Sagenwelt. Ein weiteres zentrales Symbol ist der Schwan – einerseits das Wappentier der Grafen von Schwangau, in deren Nachfolge sich Ludwig II. sah, und andererseits das christliche Symbol der Reinheit, nach dem der König strebte. Einige Wochen nach seinem Tod im Jahr 1886 wurde das Schloss Neuschwanstein der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Heute zählt es zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Deutschland.

Erstausgabetag: 1. September 2022

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