MiR 9 2017 Inhalt NEU 2-S.30-2(mi) Als Philologe, Übersetzer, Dichter und Literaturhistoriker war August Wilhelm Schlegel (1767–1845) einer der bedeutendsten deutschen Romantiker. Geboren in Hannover als Sohn des Pfarrers Johann Adolf Schlegel ließ er sich 1796 in Jena nieder, wo er seine Frau Caroline ehelichte, die als eine Vorkämpferin der Frauenbewegung gilt.

 

Schlegel arbeitete an Schillers „Horen“ mit und gründete mit seinem Bruder Friedrich die Zeitschrift „Athenäum“ (1798–1800), das Sprachrohr der Jenaer Frühromantik. In Berlin hielt Schlegel die Vorlesungsreihe „Über schöne Literatur und Kunst“. Hier und in den berühmten Wiener Vorlesungen „Über dramatische Kunst und Literatur“ formulierte er die Grundideen der romantischen Poetik.

 

Schlegels größter Nachruhm beruht auf seinen formgetreu-metrischen Übersetzungen der Werke Shakespeares. Von 1797 bis 1810 erschienen 17 der dramatischen Werke Shakespeares in deutscher Sprache. Schlegels formwahrende wie treffsicher geniale Übersetzung öffnete den literarischen Horizont und veränderte die deutsche Bühne in Richtung klassisches Versdrama. Auch hat Schlegel wie kein Zweiter dazu beigetragen, dass die literarische Übersetzung als eigene Kunstform wahrgenommen wurde.

 

Das Motiv ist von Birgit Hogrefe aus Hamburg entworfen worden. Erstausgabetag: 7. September 2017.

 

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