(mi) Sehr geehrte MICHEL-Redaktion,

vor Kurzem habe ich den Artikel „Griechenland zeigt Zähne“ in der MICHEL-Rundschau 8/15, S.53 nochmals gelesen.

Ich bin zwar – diese Vorbemerkung muss ich machen – kein Griechenland-Spezialist; ich habe meine Griechenland-Sammlung 20 Jahre lang links liegen lassen. Sie reichte postfrisch nur von 1958 bis 1983 und war in diesem Zeitraum nicht einmal komplett. Mit Neuheiten habe ich nicht weiter gemacht, u.a. wegen der komischen Ausgabepolitik mit den 100er-Verkaufspackungen. Ich habe mir nur zweimal ein 100-Gramm-Päckchen Kiloware gekauft – auch das ist nicht gerade viel.

 

Erst vor einem halben Jahr habe ich aber auf einer Auktion ein postfrisches Album gesehen, das war völlig unsortiert; zumindest war auf den ersten Blick erkennbar, dass Marken aus den 60er-, 70er-, 80er- und 90er-Jahren enthalten sind. Es war nur gegen Gebot ausgerufen, und ich habe es ziemlich billig bekommen.

 

 

Zuhause habe ich mühsam sortiert – nicht einmal Marken aus demselben Satz steckten beisammen – und danach gemerkt, dass doch ziemlich viel darin enthalten ist, auch viele von den teils teureren A- und C-Zähnungen, insgesamt über 70% aus den Jahren 1984 bis 1999. Infolgedessen kam ich auf die Idee, ob ich das nicht auf einer Börse bei einem Händler, der recht viele europäische Länder hat, ergänzen könne, und deshalb habe ich mich erst vor ein paar Tagen zur Vorbereitung auf den Einkauf wieder mit Griechenland beschäftigt, und dazu eben den aktuellen MICHEL-Katalog danebengehalten.

Ich bin deshalb ziemlich erstaunt, dass ich innerhalb dieser wenigen Tage gleich mehrere Zähnungsvarianten entdeckt habe, die es im 2015er Katalog noch nicht gibt. Nach Ihren weiteren Hinweisen im Artikel auf die 1998er-, 2002er- und 2006er-Dauerserie habe ich nun auch andere Jahrgänge durchsucht, nachdem ich – wie gesagt – bislang nur etwas Kiloware hatte, und erst am Wochenende auf der Börse einiges gekauft habe.

Auffällig waren vor allem die Freimarken von 2004, MiNr. 2263–2272: Ich habe da vor allem gestempelte Marken gekauft, und zwar jede Marke zweimal, nur den Höchstwert einmal, also 19 Marken insgesamt, plus einen postfrischen Satz. Bei diesen schaut es kompliziert aus. Zwar sind alle sehr ähnlich, aber wenn man die Marken in voller Breite nebeneinanderhält, dann kann man gleich drei Varianten feststellen, die sich aber nur durch ein vierteltes Zahnloch voneinander unterscheiden. Also wirklich minimal, aber für meine Begriffe doch eindeutig.

Am besten schicke ich Ihnen alle Marken zur Ansicht.

Mit freundlichen Grüßen

Bernhard L.

 

Sehr geehrter Herr L.,

 

vielen Dank für die Vorlage der zahlreichen Zähnungsvarianten bei griechischen Teilzähnungen aus Streifen, die Sie beiliegend nach Bearbeitung zurückerhalten.

 

Insgesamt können wir in die nächste Auflage des MICHEL-Südosteuropa 25 neue Unternummern aufnehmen.

 

Beim „Problemkind“ MiNr. 2263–2272 stellt sich die Lage folgendermaßen dar: Ausgehend von den postfrischen Marken haben wir bei MiNr. 2271 die Zähnung 13 ermittelt und bei allen anderen Marken die Zähnung 13¼. Das scheinbar engere Zähnungsmaß von ca. 13½ bei gestempelten Marken erklärt sich durch ihre geringere Größe bei gleicher Anzahl der Zähne. Offensichtlich ist es während des Wasch- und/oder Trocknungsprozesses zu einem Schrumpfen des Markenpapieres gekommen. Wir messen bei postfrischen Marken eine Breite von 60 mm. Den gestempelten Marken fehlt fast ein ganzer Millimeter.

 

Wir danken Ihnen herzlich für Ihre Unterstützung, wünschen Ihnen weiterhin viel Freude bei der Beschäftigung mit der Philatelie und freuen uns auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit.

 

Mit freundlichen Grüßen

MICHEL

 

Alle interessanten Leseranfragen und -Hinweise lesen Sie auch in der monatlich erscheinenden MICHEL-Rundschau.