MiR 07 2016 75(mi) Sehr geehrte MICHEL-Redaktion,

vor Kurzem habe ich Post bekommen, auf der die Briefmarken z.T. eingerollt waren – „schlecht aufgeklebt“ meinte der Überbringer. Andererseits habe ich von einer Bekannten die Mitteilung erhalten, dass ihre Post nicht befördert wurde, da keine Marken aufgeklebt seien. Jedoch sieht man auf dem Kuvert deutliche Spuren von Klebstoff; das war die neue 70-Cent-Marke aus der Serie „Blumen“. Meine eingerollten Marken waren die MiNr. 2480 „Blumen“ zu 5 Cent und MiNr. 2484 „Blumen“ zu 10 Cent, beide nassklebend.

Meine Bekannte hat sich auf der Post beschwert; dort wurde ihr mitgeteilt, dass bereits mehrere Beschwerden vorlägen. Es würde mich sehr interessieren, ob die Angelegenheit der schlecht klebenden Marken nur auf den Süden beschränkt ist.

Mit freundlichen Grüßen

Helmut S.

 

 

Sehr geehrter Herr S.,

 

herzlichen Dank für Ihren Erfahrungsbericht. Gerne geben wir Ihre Beobachtungen an unsere Leser weiter. Vielleicht liegen ja bereits Erfahrungen vor, die hier diskutiert werden können.

 

Vermuten könnte man, dass die drei betroffenen Marken eine extreme Form der Streifengummierung aufwiesen. Streifengummierung kann bei Marken entstehen, die im Schleifperforationsverfahren hergestellt werden. Wenn beim Perforationsvorgang die Schleifwerkzeuge aufgrund hoher Belastung abnutzen, entwickelt sich bei hoher Produktionsgeschwindigkeit Wärme, und die Schleifzylinder hinterlassen auf der Gummierung Linien. Die Marken haben also keinen vollflächigen Gummi mehr und kleben dadurch möglicherweise schlechter. Zwar ist dieses Problem schon länger bekannt, und es werden heute optimierte Schleifwerkzeuge verwendet, doch lässt sich das Phänomen auch beim neuen 70-Pfennig-Wert nicht grundsätzlich ausschließen.

 

Mit freundlichen Grüßen

MICHEL