MiR 1 18-5(mi) Ob Pumpernickel, Dinkelbrot oder Vollkornlaib – Deutsche, die länger fern der Heimat leben, berichten fast ausnahmslos von ihrer Sehnsucht nach deutschem Brot. So soll schon die Schauspielerin Romy Schneider beklagt haben: „Das Einzige, was ich in Paris wirklich vermisse, ist das deutsche Brot!“ International gilt Deutschland als das Land, in dem die meisten Brotsorten gebacken werden. Rund, oval, eckig, mit Roggen, Dinkel oder Kürbiskernen – die Auswahl ist kaum zu übertreffen.

 

Farbe, Konsistenz und Zutaten variieren von Bäckerei zu Bäckerei. Und ständig tauchen neue Kreationen auf: vom pikanten Zwiebelbrot über Maisbrot mit Paprika bis hin zu Ur-Broten mit fast in Vergessenheit geratenen Getreidearten wie Einkorn oder Emmer. Die am häufigsten verzehrte Brotsorte im deutschsprachigen Raum ist Mischbrot, das aus einer Mischung von Roggen- und Weizenmehl gebacken wird. Platz 2 belegt das Toastbrot, dicht gefolgt von Broten mit Körnern und Saaten, Vollkornbroten, reinen Weizenbroten und Roggenbroten.

 

Etwa 3200 verschiedene Sorten verzeichnet das „Deutsche Brotregister“ derzeit – das erste seiner Art weltweit. Frisch gekürt zum „Brot des Jahres 2018“ wurde übrigens das Dinkel-Vollkornbrot. Die Ursachen für den Brotsorten-Reichtum liegen in der Getreidevielfalt in Deutschland, die im Gegensatz zu anderen Ländern nicht nur Weizen umfasst, sondern auch Roggen, Gerste, Hafer oder Dinkel. Ein weiterer Grund ist die einzigartige territoriale Zersplitterung Deutschlands in längst vergangenen Zeiten. Sie führte zu ganz verschiedenen Backkulturen. Auch haben unterschiedliche Ofensysteme sowie Backmethoden eine Vielfalt regionaler Spezialitäten entstehen lassen. Durch die „Bäckerwalz“ – die Gesellenwanderung – verbreitete sich das Spezialwissen, und es wurde über Jahrhunderte hinweg weitergegeben.

 

Das Motiv ist von Carsten Wolff aus Frankfurt am Main entworfen worden. Erstausgabetag: 2. Januar 2018.

 

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