(tb) Den Beschäftigten der Kurier-, Express- und Postdienste (KEP) stehen die härtesten Wochen bevor. Allein die Deutsche Post rechnet mit täglich mehr als elf Millionen Paketen. Ihre Wettbewerber kalkulierten mit zusammengerechnet rund acht Millionen Sendungen. Ob die Hürde von 20 Millionen Paketen pro Tag schon 2018 genommen wurde oder, wie von Marktbeobachtern schon seit Längerem vorhergesagt, erst 2019, werden die Statistiker in den kommenden Monaten ermitteln.

Um die Massen bewältigen zu können, stellten die KEP-Dienste zahlreiche Mitarbeiter befristet ein. Zudem setzten sie Leihfahrzeuge ein oder beauftragten Dritte mit Fahrleistungen. Allein die Deutsche Post beschäftigte 10 000 Mitarbeiter aushilfsweise, Hermes rechnete mit bis zu 6300 Saisonbeschäftigten, Dynamic Parcel Distribution (DPD) mit 4000. Neben saisonal beschäftigten Mitarbeitern mussten auch Verwaltungskräfte mitunter anpacken. Die Deutsche Post, Hermes und DPD verrieten zudem, in welchem Maße ihr Fuhrpark zeitweise wuchs: um 12 000, 4000 und 2000.

Trotz der Vorbereitung konnten Engpässe aber nicht ausgeschlossen werden. Schon für das Geschäft außerhalb der Saison fehlen nämlich Zusteller. Die Bundesagentur für Arbeit errechnete, dass Ende Oktober bei allen KEP-Diensten zusammen rund 10 000 Stellen unbesetzt waren. Wer sich vor Weihnachten bewährte, dürfte somit Chancen auf eine unbefristete Anstellung haben.

Hermes, DPD und der United Parcel Service (UPS) gingen einen neuen Weg, um zumindest die Flut der gewerblich versandten Pakete zu bändigen. Die Auflieferer mussten einen Zuschlag auf das Entgelt entrichten, im Deutsch unserer Tage „Peak-Zuschlag“ genannt.