Das von Walter Gropius in Weimar begründete und ab 1925 in Dessau ansässige Bauhaus gilt als eine der einflussreichsten Architektur- und Designschulen des 20. Jahrhunderts. Seit 1996 zählen die Bauhausstätten in Dessau und Weimar zum UNESCO-Welterbe.

Die Gründung des Bauhauses erfolgte am 12. April 1919 in Weimar. Dessen Direktor, der Architekt Walter Gropius, hatte die Intention, eine neue Baukunst zu erschaffen, in der alle werkkünstlerischen Disziplinen, also Bildhauerei, Malerei, Kunstgewerbe und Handwerk zu einer Einheit verschmolzen sind. Maßgeblich waren dabei Funktion, Effizienz und Nützlichkeit der Entwürfe sowie eine neuartige, sehr pragmatische Interdisziplinarität. Soziologische Erkenntnisse flossen genauso in die Arbeit ein wie neue Technologien und Werkstoffe. Ausdrücklich strebte das Bauhaus eine enge Zusammenarbeit mit Wirtschaft und Industrie an.

In Dessau erlebte das Bauhaus als „Hochschule für Gestaltung“ seine Blütezeit. 1926 wurde das von Walter Gropius entworfene Bauhausgebäude eingeweiht. Als Ikone der Moderne vereint es mit seinen Raumproportionen, Farbschemata und verwendeten Werkstoffen die Ideen des Bauhauses. Parallel dazu entstanden die streng funktionalen Meisterhäuser als Wohn- und Schaffensorte. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten löste sich das Bauhaus 1933 auf. Viele Absolventen und Lehrer wurden verfolgt und mussten Deutschland verlassen; dennoch verbreiteten sich die Ideen des Bauhauses in der ganzen Welt.

Das Motiv ist von Sibylle Haase und Professor Fritz Haase aus Bremen entworfen worden. Erstausgabetag: 4. April 2019.

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