(tb) Trotz der Coronakrise lief der Postverkehr innerhalb Deutschlands bislang reibungslos.

Lediglich eine Einschränkung musste die Deutsche Post vornehmen. Um den nötigen Abstand von mindestens anderthalb Metern zwischen zwei Menschen einhalten zu können, durften sich die Zu-steller keine nachweispflichtigen Sendungen wie Pakete und Übergabe-Einschreiben mehr quittieren lassen.

Als Alternative gab es indessen zwei Möglichkeiten. Empfänger konnten den Zusteller bevollmächtigen, die Aushändigung selbst zu quittieren. Dieses Verfahren gibt es auch in normalen Zeiten und spart beispielsweise Empfängern, die oft Pakete oder Übergabe-Einschreiben erhalten, aber selten daheim sind, manchen Weg zur Postfiliale oder Packstation. Wer seinen Zusteller gut kennt, der wählte schon immer diese Möglichkeit, die während der Coronakrise flexibel und unbürokratisch umgesetzt wurde.

Philatelisten können diese Form des Nachweises anhand der Sendung selbst und eines Ausdruckes der Sendungsverfolgung im Internet mit erklärendem Text im Album nachweisen. Mochte der Empfänger nicht den Zusteller bevollmächtigen, blieb die Abholung in der Postfiliale oder Packstation. Dort war der nötige Abstand zwischen den Menschen gegeben. In den meisten Postfilialen hatten die Betreiber zudem Plexiglasscheiben angebracht, um ihre Mitarbeiter zu schützen. Wer einen Stift zur Packstation mitnahm, der brauchte auch nicht mit dem Finger auf dem Bildschirm zu unterschreiben.

Verschiedene Einschränkungen erlebte dagegen der internationale Verkehr. Vergleichsweise harmlos fielen die Laufzeitverlängerungen aus, die vor allem fehlenden Flugverbindungen geschuldet waren. Zudem führten die verschärften Kontrollen an den Grenzen zu längeren Transportzeiten. Dennoch gelang es erstaunlich gut, den Briefverkehr aufrechtzuerhalten. Ein Brief aus Schweden erreichte den Autor nach vier Tagen Postlaufzeit – normal sind zwei Tage. Da kann man nicht meckern, wie der Berliner sagt – das höchste Lob in der Stadt…

Der Paket- und Warenverkehr erfuhr starke Beschränkungen bis hin zur vollständigen Einstellung. Zeitweise nahm die Deutsche Post beispielsweise keine Pakete und Warensendungen nach Australien, China, Hongkong, Japan, Kanada, Neuseeland und Singapur an. In Europa begrenzte Frankreich die Größe von Paketsendungen und nahm kein Sperrgut an. Die Schweiz reduzierte nur die Größe von Sperrgutsendungen. In Italien, Österreich, Portugal und Tschechien war eine Zustellung in besonders stark von der Coronakrise betroffenen Gegenden zeitweise nicht oder nur eingeschränkt möglich. Eine große Zahl Überseeländer stellte zudem den Postaustausch ganz ein. Auf ihrer Internet-Seite www.deutschepost.de informierte die Deutsche Post stets tagesaktuell über die notwendigen Maßnahmen.