(tb) In Lauenburg erproben Forscher der Technischen Universität Hamburg einen Zustellroboter, der nicht nur vom Depot zu den Empfängern rollt, sondern unterwegs den Linienbus nimmt.

Menschliche Hilfe ist beim Zu- und Aussteigen nötig, denn der Roboter nutzt ähnlich wie Rollstuhlfahrer die ausklappbare Rampe an der Mitteltür. Im Bus belegt er stets den Platz vor einem Sitzplatz, steht also nicht im Raum für Kinderwagen, Rollstuhlfahrer oder Fahrgäste mit Traglasten.

Der Roboter stellt im Probebetrieb Pakete zu, kann aber theoretisch jede Art Ware transportieren, die in seinen Behälter passt und derzeit nicht mehr als fünf Kilogramm wiegt. Bislang beschränkt sich sein Aktionsradius auf die Lauenburger Altstadt, doch könnte „Lauenburgs Automatisierte Roboter-Auslieferung“, kurz Laura, auch andere Gebiete bedienen. Im Probebetrieb wird die Maschine von einem Menschen begleitet, der gegebenenfalls eingreifen kann, beispielsweise wenn die Räder im Kopfsteinpflaster der Altstadt hängenbleiben. Bereits eingetragen haben die Forscher, dass insbesondere verwinkelte und im historischen Stadtbild erhaltene Altstädte für Roboter eher ungünstig gestaltet sind.

Geplant ist,demnächst einen Roboter mit bis zu 60 Kilogramm Ladegewicht zu erproben. Von der technischen Konfiguration her könnte er wiederum im Linienbus mitfahren. Allerdings nimmt er dann wahrscheinlich mehr Platz im Fahrgastraum ein. Schon jetzt stellen Fahrgäste des Öfteren die Frage, ob auch künftig genügend Sitzplätze vorhanden sein werden – für alle, Mensch und Roboter.