Mit der Sonderpostwertzeichen-Serie „Aufrechte Demokraten“, die seit 2002 in unregelmäßigen Abständen erscheint und bisher fünf Briefmarken umfasst, werden Personen der deutschen Geschichte gewürdigt, die sich um Freiheit und Demokratie verdient gemacht haben.

Der diesjährige Markenblock ehrt einen wichtigen Vordenker und Wegbereiter der freiheitlich-demokratischen Grundordnung und eine der zentralen Gestalten der Deutschen Revolution von 1848.

Robert Blum wurde am 10. November 1807 in Köln geboren und wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Nach einer Lehre zum Gelbgießer (Hersteller von kleinen Erzeugnissen aus Messing) und der Arbeit für einen Laternenfabrikanten wurde er 1830 vom Schauspieldirektor Friedrich Sebald Ringelhardt als Assistent engagiert. Zwei Jahre später gingen sie zusammen nach Leipzig, wo für Blum der soziale Aufstieg begann und er sich politisierte. 1846 wählte man ihn zum Stadtverordneten und ein Jahr darauf zum Stadtrat. Die sächsische Regierung erkannte seine Wahl allerdings nicht an, denn der Herausgeber der obrigkeitskritischen Zeitschrift „Sächsische Vaterlands-Blätter“ war ihr ein Dorn im Auge.

Als Politiker war Robert Blum vom Prinzip der Volkssouveränität überzeugt. Er setzte sich für die politische Emanzipation der Arbeiterschaft ein und forderte die gleichen Menschen- und Bürgerrechte für alle Gesellschaftsschichten. 1848 wählte man ihn in die Frankfurter Nationalversammlung, die ihn zur Wiener Oktoberrevolution entsandte. Dort wurde er ungeachtet seiner Immunität, die er als Abgeordneter des deutschen Parlaments genoss, verhaftet und von einem Standgericht zum Tode verurteilt. Die Hinrichtung fand am 9. November 1848 statt und löste deutschlandweit Proteste in bis dahin nicht gekanntem Umfang aus. „Erschossen wie Robert Blum“ wurde zum geflügelten Wort.

Erstausgabetag: 2. November 2021

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