In den 1960er Jahren traten die Folgen, welche die Industrialisierung auf die Natur und die Umwelt zeitigten, in immer besorgniserregenderen Ausmaßen zutage. Die skandinavischen Länder waren von Belastungen, die beispielsweise der saure Regen mit sich brachte, besonders betroffen. Und so reichte die schwedische Regierung im Jahr 1968 bei den Vereinten Nationen einen Antrag zur Abhaltung einer internationalen Konferenz ein, auf der sich die Weltgemeinschaft mit den negativen Auswirkungen menschlichen Handelns auf die Umwelt befassen sollte.

Diese Zusammenkunft fand schließlich als Konferenz der Vereinten Nationen über die Umwelt des Menschen (United Nations Conference on the Human Environment, UNCHE), kurz „Weltumweltkonferenz“, vom 5. bis zum 16. Juni 1972 in Stockholm statt.

Es war die erste Weltkonferenz der Vereinten Nationen, die sich mit den Themen Umwelt und nachhaltige Entwicklung befasste. Und obwohl sie von den Konflikten des Kalten Krieges geprägt war, verständigten sich die über 1200 Delegierten aus 113 Staaten auf 26 Prinzipien für Umwelt und Entwicklung (Declaration of the United Nations Conference on the Human Environment, auch: Stockholm Declaration) und beschlossen die Gründung des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (United Nations Environment Programme, UNEP). Zudem wurde als internationaler Tag der Umwelt der 5. Juni festgelegt, der seither alljährlich und inzwischen in rund 150 Ländern begangen wird.

In zeitlicher Nähe der Weltumweltkonferenz wurden in vielen Ländern Umweltbehörden oder Umweltministerien geschaffen. Auch zahlreiche nationale und internationale Umweltabkommen, die in den folgenden Jahren und Jahrzehnten verabschiedet werden konnten, gingen direkt oder indirekt auf die Stockholmer Konferenz und die dort gefassten, für die internationale Umwelt- und Klimapolitik bis heute wegweisenden Beschlüsse zurück. Das Sonderpostwertzeichen erinnert an die Weltumweltkonferenz von Stockholm, die als Beginn der globalen Umweltpolitik gilt.

Erstausgabetag: 2. Juni 2022

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