(tb) Konkurrenten der Deutschen Post warnen vor Versuchen des Konzerns, Mitarbeiter abzuwerben. Der Bundesverband Briefdienste berichtete von verschiedenen Versuchen, Beschäftigte auf einen Wechsel des Arbeitsplatzes anzusprechen.

Das beeinträchtige den Wettbewerb auf dem Briefmarkt, erklärte der Verbandsvorsitzende Walther Otremba.

Die Deutsche Post bezahlt ihre Beschäftigten in der Regel deutlich besser als die anderen Briefdienste. Daher dürfte es sich für Sortierer, Lastwagenfahrer und Zusteller finanziell lohnen, zum Marktführer zu wechseln. Allerdings sollte dabei nicht außer Acht gelassen werden, dass die Bundesnetzagentur der Deutschen Post Briefentgelte genehmigt hat, die kein anderes Unternehmen im Massengeschäft berechnen kann. Zudem muss die Deutsche Post auf die Briefentgelte keine Umsatzsteuer abführen. 85 Cent sind für sie die Brutto- und Nettoeinnahme zugleich. In den Entgelten der Wettbewerber sind dagegen 19 Prozent Umsatzsteuer enthalten. 80 Cent Bruttoentgelt – ein recht übliches Porto für den Inlands-Standardbrief – bedeuten somit eine Nettoeinnahme von nur 67,2 Cent, also fast 18 Cent weniger als bei der Deutschen Post. Aus dieser Perspektive lässt sich die schlechtere Bezahlung der Mitarbeiter bei den Wettbewerbern der Deutschen Post erklären.