Bertolt Brecht gilt als einer der wichtigsten und einflussreichsten Dramatiker, Librettisten und Lyriker des 20. Jahrhunderts. Er wollte mit den Mitteln, die ihm als Künstler zur Verfügung standen, dazu beitragen, die Lebensumstände der Menschen zu verbessern. Zu diesem Zweck verfasste er Lehrstücke und entwickelte das sogenannte epische Theater, das die Zuschauer zum kritischen Nachdenken über gesellschaftliche Verhältnisse anregen und zum politischen Handeln motivieren sollte.

Zu Brechts populärsten Theaterstücken zählen „Die Dreigroschenoper“, „Leben des Galilei“, „Mutter Courage und ihre Kinder“, „Der gute Mensch von Sezuan“ und „Der kaukasische Kreidekreis“. Bertolt beziehungsweise Bert Brecht, wie er sich selbst später nannte, wurde am 10. Februar 1898 unter dem Namen Eugen Berthold Friedrich Brecht in Augsburg geboren und wuchs in einem sozial und finanziell gut gestellten Elternhaus auf. 1922 kam an den Münchner Kammerspielen mit „Trommeln in der Nacht“ erstmals eines von Brechts Dramen zur Aufführung, sein Theaterstück „Die Dreigroschenoper“, zu der Kurt Weill die Musik beigesteuert hatte, entwickelte sich zum größten Theatererfolg der 1920er-Jahre. Brechts dramatische Schriften und seine Arbeit als Regisseur lassen sich nicht von seinem politischen Wirken trennen. Er sympathisierte mit den Kommunisten, trat jedoch nicht in die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) ein.

Die Nationalsozialisten verfolgten Bertolt Brecht. Unmittelbar nach dem Brand des Reichstagsgebäudes im Februar 1933 verließ er Deutschland und emigrierte nach Dänemark. Wegen der drohenden Kriegsgefahr floh er mit seiner Familie 1939 nach Schweden, 1940 nach Finnland und 1941 schließlich in die USA. Erst 1948 kehrten Brecht und seine zweite Ehefrau Helene Weigel nach Deutschland zurück und bauten in Ost-Berlin das Berliner Ensemble auf. Bertolt Brecht starb am 14. August 1956 im Alter von 58 Jahren in Ost-Berlin und wurde auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof beigesetzt.

Erstausgabetag: 2. Februar 2023

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