(tb) Eine interessante Zahl veröffentlichte die Stiftung Deutsche Jugendmarke. In ihrem jüngsten Rechenschaftsbericht gab sie für 2023 an, bis zum September 661.755,95 Euro Einnahmen aus dem Verkauf der Zuschlagsmarken verbucht zu haben. Rechnet man den Wert einfach nach dem Dreisatz hoch, bedeutet dies eine Jahreseinnahme von 882.341,27 Euro.

Aus diesen Zahlen kann man eine Annäherung an die Verkaufsauflage des Zuschlagssatzes vornehmen. 2022 und 2023 betrug der Zuschlagswert jeweils 1,40 Euro – die Nennwerte lauteten auf 85 plus 40, 100 plus 45 und 160 plus 55 Cent. Um auf die kommunizierten und hochgerechneten Einnahmen zu kommen, mussten mindestens 472.682,8 und 630.243,8 Sätze verkauft worden sein.

Allerdings darf die Deutsche Post ihre Kosten für den Verkauf der Zuschlagsmarken an die Zuschlagsempfänger weiterreichen. Folglich liegt die tatsächlich verkaufte Auflage höher. Wie hoch der Kostenanteil am Gesamterlös ausfällt, ist leider unbekannt. Schätzungen reichen bis zu einem Drittel. Damit lassen sich Verkaufsauflagen von 709.024,2 und 945.365,7 Sätzen errechnen.

Die Stellen nach dem Komma deuten bereits an, dass die Zahlen nicht exakt sind. Mehr als eine Annäherung kann anhand der seitens der Stiftung kommunizierten Einnahmen nicht vorgenommen werden. Auch gilt es zu berücksichtigen, dass die Post von den Marken zum Standardbriefporto stets mehr verkauft als von den Werten zum Kompakt- und Großbriefentgelt. Schließlich überschneiden sich die Verkaufszeiträume. Bei der Versandstelle waren zum Redaktionsschluss dieses Heftes noch die Marken von 2022 und 2023 erhältlich, sodass auch 2024 Erlöse aus deren Verkauf zu erwarten sind. Da die Stiftung die bis September 2023 verbuchten Einnahmen ausweist, können vom Satz aus demselben Jahr nur die Verkäufe der ersten beiden Monate nach Erscheinen Anfang August ausgewiesen sein.

Eindeutig erkennbar ist aber anhand der Annäherung, dass die realen Verkaufszahlen deutlich unter der offiziell von der Deutschen Post genannten Auflage liegen. Diese nennt die Druckauflage, berücksichtigt also nicht die Remittenden und vernichteten Marken und Bogen. Verkaufsauflagen veröffentlichte die Deutsche Post bis einschließlich 2012. Deren Werte tendieren deutlich zu den in der Annäherung für die Gegenwart errechneten Zahlen, wie der MICHEL Deutschland und der MICHEL Deutschland-Spezial ausweisen. Man kann daher davon ausgehen, dass die heutigen Jugendmarken geringere Verkaufsauflagen aufweisen als zahlreiche Zuschlagsmarken der fünfziger Jahre.