(tb) Bleibt die Deutsche Post dem Briefdienst treu? Bislang gibt es zwar keinerlei offizielle Planungen, den traditionellen Postzweig aus dem Konzern auszugliedern. Auf der jüngsten Hauptversammlung brachten aber institutionelle Aktionäre, in erster Linie Vertreter von Fondsgesellschaften, genau dies ins Gespräch. Auch die Trennung vom Geschäftsbereich Post & Paket Deutschland stand zur Debatte.

Vor allem wegen der Probleme im Briefgeschäft erwirtschaftet dieser nur eine vergleichsweise schwache Rendite. Synergien mit den internationalen Aktivitäten des Konzerns gibt es nur in geringem Umfang. Der Post-Vorstand setzt auf eine Änderung des Postgesetzes, die unter anderem Kostenersparnisse dank längerer Laufzeiten verspricht.

Erwartungsgemäß bestätigten die Aktionäre den Vorschlag des Vorstandes, die Dividende bei 1,85 Euro zu belassen. Somit besteht Dividendenkontinuität, obgleich 2023 sowohl der Umsatz als auch der Vorsteuergewinn sanken. Ebenso erwartungsgemäß erfolgten die Entlastung des Vorstandes und des Aufsichtsrates und die Wahl zweier neuer Mitglieder des Kontrollgremiums mit großer Mehrheit. Prof. Dr. Ann-Kristin Achleitner und Dr. Hans-Ulrich Engel lösten Simone Menne und Dr. Stefan Schulte ab, die nicht mehr kandidierten.