(tb) Offiziell meldete die Deutsche Post Mitte November die neuen Portosätze unter Vorbehalt. Das musste sie auch, denn die Bundesnetzagentur hatte die neue Entgelttabelle noch nicht genehmigt. Doch konnte man mit recht großer Sicherheit annehmen, dass die Portosätze ab 1. Januar gültig sein werden.
Mit drei Überraschungen wartete die Deutsche Post auf. Zum einen schaffte sie das Postkartenporto ab. Sowohl national als auch international kostet sie jetzt dasselbe wie der Standardbrief. Damit folgt Deutschlands größter Briefdienst dem Trend, der in Europa und Übersee schon lange zu beobachten ist. Innerbetrieblich kostet die Beförderung und Zustellung einer Postkarte nämlich in etwa dasselbe wie die Beförderung und Zustellung eines Standardbriefes. Zum anderen bleiben die Zusatzentgelte für das Einschreiben national unverändert. Schließlich sinken international sogar die Porti für Groß- und Maxibriefe.
Innerhalb Deutschlands müssen die Kunden fortan folgende Entgelte entrichten:
- Standardbrief und Postkarte: 95 Cent
- Kompaktbrief: 1,10 Euro
- Großbrief: 1,80 Euro
- Maxibrief: 2,90 Euro
- Einwurf-Einschreiben: 2,35 Euro
- Übergabe-Einschreiben: 2,65 Euro
- Einschreiben mit Rückschein: 4,85 Euro
International gelten folgende Portosätze
- Standardbrief und Postkarte: 1,25 Euro
- Kompaktbrief: 1,80 Euro
- Großbrief: 3,30 Euro
- Maxibrief bis 1000 Gramm Gewicht: 6,50 Euro
- Maxibrief bis 2000 Gramm Gewicht: 17 Euro
- Einschreiben: 3,70 Euro
- Einschreiben mit Rückschein: 5,90 Euro.
Im nationalen Verkehr entfallen die Zusatzleistungen Nachnahme, Eigenhändig – diese konnte nur zusammen mit dem Einschreiben gebucht werden – und Prio. Sämtliche Briefsendungen dürfen nach der Änderung des Postgesetzes künftig deutlich länger unterwegs sein als bisher. 95 Prozent müssen ihren Empfänger nach drei Tagen erreicht haben, 99 Prozent nach vier Tagen. Eine Beförderung von einem Tag zum andren verspricht die Deutsche Post nur noch für eingeschriebene Sendungen. Somit wird die klassisch schnelle Zustellung, das berühmte „E + 1“, für die Kunden deutlich teurer und kostet fortan mindestens 3,35 Euro – Briefporto plus Zusatzentgelt für das Einwurf-Einschreiben. Nimmt man den Prio-Brief als Basis, der bislang mit 1,95 Euro zu Buche schlug, bedeutet dies eine Preisanhebung von fast 72 Prozent.
Nicht mit Briefmarken freigemacht werden dürfen Päckchen und Pakete. In diesem Segment hebt die Deutsche Post die Entgelte für Sendungen bis fünf Kilogramm Gewicht im nationalen Verkehr an. Die Päckchen S und M kosten jetzt 4,19 und 5,19 Euro, 20 beziehungsweise 40 Cent mehr als zuvor. Nur online können Kunden das Paket bis zwei Kilogramm Gewicht buchen, das mit 6,19 statt 5,49 zu Buche schlägt. Von 6,99 auf 7,69 Euro steigt das Porto für das Paket bis fünf Kilogramm Gewicht.
Tiefer in die Taschen greifen müssen auch Kunden mit Postfach. Für Privatkunden beträgt die Jahresmiete jetzt 29,90 statt 22,90 Euro, für Geschäftskunden sogar 49,90 statt 22,90 Euro. Einstmals bot die Deutsche Post das Postfach kostenfrei an und gab den Kostenvorteil, den sie durch den Wegfall der Hauszustellung erzielte, damit zum Teil an die Kunden weiter. Tempi passati …