(tb) Nach dem Ende der coronabedingten Schließungen nahm 2022 die Zahl umlaufender Falschgeldnoten und -münzen erheblich zu.

Drastisch fiel das Wachstum bei den Münzen aus. 73.400 Falschprägungen zog die Deutsche Bundesbank 2022 aus dem Verkehr, 2021 waren es nur 41.100 gewesen. Deutlich bemerkbar machte sich dabei, dass Weihnachtsmärkte und Volksfeste wieder stattfanden, auf denen vielfach mit Münzgeld bezahlt wird. Am häufigsten wird die Zwei-Euro-Münze gefälscht.

Unter den Banknoten erfreuen sich die Zwanziger und Fünfziger der größten Beliebtheit in Fälscherkreisen. Die Gesamtzahl sichergestellter Noten stieg von knapp 42.000 auf 44.150. Vor allem im Einzelhandel platzieren die Gauner ihre Nachahmungen. Kassierer tun also wohl daran, auch vermeintlich kleine Noten wie den Zwanziger zu prüfen, niemand sollte deswegen ungeduldig werden.

Den Gesamtschaden durch die sichergestellten Fälschungen bezifferte die Bundesbank für 2022 auf rund 2,7 Millionen Euro. Die deutliche Steigerung gegenüber 2021, als er nur 1,9 Millionen Euro betrug, lässt sich auf eine größere Zahl Geschäfte zurückführen, die für die Verkäufer im wahrsten Sinne des Wortes teuer wurden. Kriminelle bezahlten hochwertige Uhren und Autos mit Bargeld, natürlich Fälschungen. Die Verkäufer erhielten dafür keinen Ersatz, die Blüten wurden eingezogen. In den meisten Fällen ließ sich auch die Ware längst nicht mehr wiederbeschaffen.

Rein rechnerisch ist trotz des höheren Falschgeldumlaufes die Gefahr gering, mit solchen Produkten in Kontakt zu kommen. Auf 1144 Einwohner Deutschlands kam 2022 eine Falschgeldmünze, auf knapp 1903 eine Falschgeldnote. Genau hinzuschauen, schützt indessen. Vielleicht entdeckt man dabei ja auch einmal die von Sammlern gut bezahlte Euro-Ausgabe eines Kleinstaates…