MiR 4 2017 Seite 08-4(mi) Ob Wattenmeer, Wieskirche, Gartenreich Dessau-Wörlitz oder Zeche Zollverein – die UNESCO-Welterbestätten liegen über ganz Deutschland verteilt. Nur wenige Regionen beherbergen aber gleich mehrere Kulturdenkmäler, wie etwa der Harz. 1992 ernannte die UNESCO das „Rammelsberger Bergwerk“ sowie die „Goslarer Altstadt“ zum Weltkulturerbe, 2010 kam die „Oberharzer Wasserwirtschaft“ hinzu.

 

Zusammen mit Quedlinburg und den Luthergedenkstätten in Eisleben besitzt der Harz damit gleich drei Welterbe-Attraktionen. Der Rammelsberg ist ein rund 635 Meter hoher Berg südlich von Goslar. Drei Jahrtausende reicht der Bergbau hier zurück; 968 begann dann die systematische Erzförderung.

 

Heute ist das Besucherbergwerk Rammelsberg mit ca. 22 000 Quadratmetern eine der größten musealen Anlagen Deutschlands. Die Erze des Rammelsbergs machten Goslar für die Herrscher des Mittelalters interessant. Kaiser Heinrich II. ließ hier eine neue Kaiserpfalz am Waldhang über der Stadtmauer von Goslar errichten. Wo einst Könige und Kaiser regierten, finden Besucher noch heute eine lebhafte Stadt vor, mit malerischen Gassen sowie gepflegten Fachwerk-, Zunft- und Patrizierhäusern. 2010 wurde die Welterbestätte Rammelsberg und Altstadt von Goslar um ein weiteres Weltkulturerbe erweitert: die Oberharzer Wasserwirtschaft. Sie ist eines der weltweit größten vorindustriellen Energieversorgungssysteme. Die Wasserwirtschaft versorgte den regionalen Bergbau mit Wasserkraft. Über Jahrhunderte entstand so ein einzigartiges Wasserleitsystem aus kilometerlangen Gräben, künstlichen Teichen und unterirdischen Wasserwegen.

 

Das Motiv ist von Nina Clausing aus Wuppertal entworfen worden. Erstausgabetag: 13. April 2017.

 

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