(aw) Die Jubiläumsauktion zum 40. Firmenjubiläum von Auktionator Ulrich Felzmann ließ bereits im Vorfeld hohe Gebote erwarten. So konnte das Auktionshaus zahlreiche hochkarätige Top-Stücke der Philatelie seinen treuen Sammlern und Händlern bereits im Printkatalog und im Internet präsentieren und schmackhaft machen.

 

An drei spannenden Tagen im hauseigenen Auktionssaal in Düsseldorf zeigte sich wieder einmal, dass seltene Qualitätsstücke immer gefragt sind und sehr hohe Preise erzielen können. Asiatische Briefmarken standen wieder einmal hoch im Kurs: Eine große Seltenheit der Japan-Philatelie (Los 4038), die Hochzeitsausgabe zur Vermählung des Kronprinzen Hirohito, komplett vier Werte in ungebrauchter Prachterhaltung, erzielte 14 000 Euro. Es handelt sich hierbei um einen der ganz wenigen geretteten Sätze, die vor dem verheerenden Kanto-Erdbeben am 1. September 1923 bereits verschickt waren und anschließend an hohe Hochzeitsgäste verteilt wurden. Und eine Sammlung China – VR, 1949-2007 mit allen Blocks in drei Schaubek Vordruckalben wurde auf 28 000 Euro hoch gesteigert (Los 6896).

 

Außerordentlich stark war das Sammelgebiet Altdeutschland vertreten und glänzte nicht nur mit traumhaft schönen Belegen, sondern auch mit hohen Zuschlägen für Klassik. Immer überaus begehrenswert: Die kirschrote „Sachsen Dreier“ (Los 4777), ein sehr schönes Stück dieser seltenen Nuance in einwandfreier Erhaltung, wurde für 11.500 Euro zugeschlagen. Für einen sehr attraktiven Oldenburg-Beleg (Los 4686) mit der 3 Sgr. auf hellgelb im äußerst seltenen, senkrechten Kabinett-Dreierstreifen, auf einer ursprünglich erhaltenen Auslands-Briefvorderseite fiel der Hammer bei 10.000 Euro. Unter den Top-Zuschlägen finden sich auch einzigartige Belege aus Baden (Los 4450, Zuschlag 5200 Euro), aus Bayern (Los 4470, Zuschlag 5400 Euro) und Braunschweig (Los 4586, Zuschlag 6400 Euro), die ihren Ausruf um ein Vielfaches erhöhen konnten.

 

Auch bei den Sammlungen weckte eine herrliche alte Partie mit über 45 Preußen-Briefen sehr großes Interesse und wurde schließlich für 15000 Euro verkauft (Los 7233). Eine Altdeutschland-Luxus-Sammlung BADEN bis WÜRTTEMBERG 1849-1875 in drei urigen KA-BE-Alben erzielte 12 000 Euro (Los 7198). Aber auch die nachfolgenden Angebote des Deutschen Reiches erzielten in der Spitze beachtliche Ergebnisse, darunter eine Infla-Rarität, 5 Mrd auf 2 Mio. Mk dunkelpurpur im gestempelten Viererblock in tadelloser Top-Qualität, sie wurde für 23.000 Euro versteigert (Los 4995). Eine Sammlung BOGEN GERMANIA 1900–1922 mit insgesamt ca. 135 kompletten postfrischen Bogen ab Reichspost bis zur letzten Ausgabe 11/4 Mk mit Wz 2 erhielt den Zuschlag erst bei 14 000 Euro (Los 7276). Die Kolonialausgaben erzielten für die Halbierung einer 10 Pfg Krone/Adler „Jaluit-Ausgabe“ auf eingeschriebener Ansichtskarte aus der kurzen, anerkannten Verwendungszeit, 17.000 Euro (Los 5318).

 

Adäquat verlief bis dato auch der aus Sicht des Hauses Felzmann nicht minder erfreuliche Nachverkauf bei der Auktion nicht direkt zugeschlagener Lose. Hier konnten einige schnelle Käufer selbst Raritäten zum „Schnäppchenpreis“ erstehen (obligatorisch sind bei Felzmann Gebote 10 % unter Ausruf möglich): Ein glücklicher Sammler konnte sich ein Unikat der Deutschen Post in China, 5 Pfg Handstempelaufdruck in abweichender Stellung von links oben nach rechts unten, für nur 13.500 Euro sichern (Los 5203). Teuer aber dennoch günstig gab es eine andere Rarität: Zara, 50 L schwärzlichgrauviolett in postfrischer Top-Erhaltung für 16.200 Euro (Los 5634). Und auch die 12 Gr. Panjewagen dunkelgrün, postfrisch in unsignierter Luxuserhaltung, ging noch für 8500 Euro über den Tisch (Los 5476). Alle Ergebnisse der Auktion sind auf www.felzmann.de in der Ergebnisliste einsehbar.