Mit 1164 Metern ist die Hornisgrinde die höchste Erhebung des Nordschwarzwalds im Südwesten Baden-Württembergs. Wanderern bietet sich hier ein atemberaubender Ausblick über die bewaldeten Bergrücken hinunter ins Rheintal und hinüber zu den Vogesen.

Der Hornisgrindepfad führt vom sagenumwobenen Mummelsee zum Hornisgrinde-Aussichtsturm und über das geschützte Hochmoor, das bei dichtem Nebel eine schaurig-schöne Stimmung erzeugt.

Einen starken Einfluss auf die Oberflächenstruktur der aus Buntsandstein bestehenden Hornisgrinde hatte die letzte Eiszeit. In dieser Periode formte sich durch Abschürfung eine 1700 Meter lange Hochfläche, von der steile Karwände abfallen. Obenauf entstand ein großes Moor, in dem sich bis zu fünf Meter mächtige Torfschichten bildeten. Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt 4,9° Celsius, darüber hinaus zählt das Gebiet mit durchschnittlich 2200 Millimetern Niederschlag im Jahr zu den regenreichsten Regionen Deutschlands. Ein Großteil der Niederschläge fällt als Schnee, sodass die Hochfläche oftmals schon im November vollständig bedeckt ist. Da die Umgebung hauptsächlich von geschlossener Waldfläche bestimmt wird, erscheint der Gipfel mit seinen baumlosen Feuchtheiden wie ein „kahler Kopf“ – im Schwäbisch-Alemannischen als „Grind“ bezeichnet, was dem Berg seinen Namen verlieh.

1938 wurde der südliche Bereich der Gipfelebene zum militärischen Sperrgebiet erklärt und erst 1997 wieder freigegeben. Viele seltene, aber auch gefährdete Pflanzen sind hier anzutreffen, darunter 170 Moosarten, von denen einige sogar als verschollen galten. Zahlreiche Vogelarten nisten in den Latschen und Fichten, an den Karwänden und am Hochmoor. Um Flora und Fauna zu erhalten, wurde ein Teil der Landschaft 1992 als Naturschutzgebiet ausgewiesen. 2014 eröffnete schließlich der erste Nationalpark Baden-Württembergs auf einer Fläche von rund 100 Quadratkilometern.

Das Motiv des Postwertzeichens ist von Professor Dieter Ziegenfeuter aus Dortmund entworfen worden. Erstausgabetag: 18. Dezember 2018.

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