Für Fans der Filmreihe „Pirates of the Caribbean“ sind kopfstehende Schiffe durchaus nichts Ungewöhnliches. Doch eigentlich kennen Danzig-Sammler das Thema noch deutlich länger.

Ein kurzer Rückblick: Nach Inkrafttreten des Versailler Vertrages wurde die Stadt Danzig vom Deutschen Reich abgetrennt und durch die alliierten und assoziierten Mächte bei weitgehender innerer Autonomie unter den Schutz des Völkerbundes gestellt.

Anlässlich der Proklamation des neuen Staates „Freie Stadt Danzig“ am 15. November 1920 erschien eine 10 Werte umfassende Briefmarkenausgabe mit dem Bild einer Kogge in ovalem bzw. wabenförmigem Rahmen. Alle zweifarbigen Werte des Satzes wurden in zwei Druckgängen gefertigt – gerät dabei ein Bogen verkehrt herum in die Maschine, steht die Kogge kopf.

Für drei Werte sind bereits in „Hugo Michel’s Briefmarken-Katalog 1923“ kopfstehende Mittelstücke gelistet. Die aktuelle Ausgabe des MICHEL-Deutschland-Spezial weist alle zweifarbigen Werte in der Variante K nach. Allerdings nur in ungebrauchter und postfrischer Erhaltung.

Knapp hundert Jahre nach Erscheinen der Marken kann nun erstmals ein Eintrag für zeitgerecht entwertete Stücke vorgenommen werden. Der MICHEL-Redaktion liegen zwei BPP-Atteste vor, die die MICHEL-Nummern 53 K und 54 K als zeitgerecht entwertet und echt bestätigen. Dass es sich hier um Schmuckstücke einer Danzig-Sammlung handelt, belegen die Atteste ebenfalls. Da lesen wir nämlich: „Nur sehr wenige Exemplare bekannt.“, und, für den 10-Pfennig-Wert, „Es ist bis dato das erste mir bekannte Exemplar“.

Eine erfolgreiche Schatzsuche nach diesen Stücken dürfte also selbst für hartgesottene Piraten anstrengend werden …