(tb) Der Betriebsrat der Deutschen Post plädiert dafür, in den Zustellgebieten nur noch jeweils einen Paketdienst zuzulassen.

Dieser solle dann die Sendungen aller Unternehmen zustellen, also auch der Wettbewerber. In die Ausschreibungen will der Betriebsrat sowohl die Kommunen als auch die Bundesnetzagentur einbinden. Der Vorsitzende des Betriebsrates, Thomas Koczelnik, begründete den Vorschlag mit geringeren Belastungen für die Umwelt durch weniger Zustellverkehr.

Unklar ist, nach welchen Kriterien die Zustellbezirke dann zugeschnitten werden sollen. Je nach Bedeutung des Paketdienstes schwankt ihre Größe heute stark. Ebenso schweigt der Betriebsrat zur Verbundzustellung, also der gemeinsamen Zustellung von Brief- und Paketsendungen. Vor allem die Deutsche Post betreibt sie, daneben aber auch viele lokale KEP-Anbieter. Praktisch alle Paketdienste bieten zudem den Kunden an, dass die Zusteller nach vorheriger Buchung Pakete mitnehmen – diese müssten dann im Nachgang dem jeweils beauftragten Dienst zur Weiterbeförderung übergeben werden.

Schließlich muss man angesichts der wachsenden Zahl Pakte die Frage stellen, ob die Fahrzeuge der einzelnen Dienste nicht ohnehin ausgelastet sind, sich das Verkehrsaufkommen real also gar nicht verändert, berücksichtigt man, dass deutlich mehr Fahrten zwischen den Sortierstellen notwendig werden und nicht zustellbare Pakete zu verschiedenen Abholstellen zu befördern sind.

Summa summarum wirkt der Vorstoß mehr als Gesprächsthema für die nachrichtenarme Zeit zwischen den Jahren denn als ernst zu nehmende Idee.