Magere drei Seiten und nicht mehr als 16 MICHEL-Hauptnummern umfasst das Sammelgebiet Deutsche Seepost – Ozean-Reederei im MICHEL-Deutschland-Spezial. Kann es da wirklich – nach gut 100 Jahren – noch Neues zu entdecken geben?

Herausgeber der zwei Wertkarten und vierzehn Wertzeichen war die Deutsche Versicherungsbank, die im Jahr 1916 mit Genehmigung des Reichspostamtes Karten und Marken für den Versand versicherter Wertbriefe per U-Boot einsetzte. Der Nennwert umfasste sowohl den Versicherungsbeitrag als auch das Porto. Den Transport nach Amerika übernahmen die Tauchboote der Deutschen Ozean-Reederei.

 

Das einheitliche Motiv der Marken zeigt einen Leuchtturm und ein Segelschiff in rauer See; Stichtiefdruck und Guillochenmuster schützen die Wertzeichen vor Fälschungen und verleihen ihnen ein hochwertiges Erscheinungsbild.

Die zweite Markenausgabe weicht in einigen Bilddetails von der ersten ab und ist mit dem Wasserzeichen X "steigende Stufen“ versehen.

Während der redaktionellen Bearbeitung des Gebietes im November 2019 erreicht die MICHEL-Redaktion Photoattest Nr. 8 des BPP-Prüfers für Tauchbootpost, Günter Wagner.

Dort schreibt Herr Wagner über den Fünf-Mark-Wert der zweiten Ausgabe, MiNr. 9:

DEUTSCHES REICH, OZEANREEDEREI 1916, MICHEL-Nr. 9 Y = 5 M, grün, fallendes Wasserzeichen, ist eine Originalmarke mit echter Gummierung. (...) Es handelt sich um das erste mir bekannt gewordene Exemplar der MICHEL-Nummer 9 Y (fallendes Wasserzeichen).

Gespiegelte Wasserzeichen sind bisher nur für die Nummern 10 und 16 verzeichnet und mit 8000 bzw. 10.000 € bewertet. Und nun, 103 Jahre nach ihrer Ausgabe, zieht Nummer 9 nach.

Bei MICHEL erhält die neue Seepost-Variante die Bezeichnung SEEP 9 Y. Doch welchen Preis wir für sie angesetzt haben, verraten wir erst im MICHEL-Deutschland-Spezial 2020.