(tb) Trotz der Portoerhöhungen des Vorjahres liegen die Briefentgelte in Deutschland weiterhin unter dem europäischen Durchschnitt. Dies ermittelte die Deutsche Post, welche die Porti in den 27 Staaten der Europäischen Union sowie in Großbritannien, Island, Norwegen und der Schweiz analysierte.

Der Inlands-Standardbrief kostet im Durchschnitt 1,12 Euro. Spitzenreiter ist Dänemark mit 3,88 Euro. Deutschland liegt zusammen mit Luxemburg, Österreich und der Slowakei im unteren Mittelfeld. Äußerst günstig ist der Inlands-Standardbrief in Malta mit 30 Cent.

Dort müssen die Bürger auch etwas weniger arbeiten, um das Geld für einen Brief zu erwirtschaften. Nach 1,43 Minuten Arbeitszeit können sie den Brief frankieren. Der durchschnittliche Deutsche muss 1,48 Minuten schuften. Am schnellsten haben die Schweizer ihr Briefporto erarbeitet, in 1,35 Minuten. 9,16 Minuten müssen die Griechen werkeln, Spitzenreiter der Statistik. Der europäische Durchschnitt liegt bei 4,32 Minuten.

Schaut man sich die Preisentwicklung seit 2015 an, stieg in Deutschland das Briefporto um 29 Prozent. In dem Punkt schießt Italien mit einer Preissteigerung um 250 Prozent den Vogel ab während in Malta und der Schweiz die Briefentgelte unverändert blieben. Im Schnitt stiegen die Porti in Europa um 61,8 Prozent. Berücksichtigt man die Kaufkraftunterschiede, steht wiederum Dänemark mit 3,16 Euro ganz oben und Malta mit 38 Cent ganz unten. Deutschland unterbietet den Durchschnittswert von 1,24 Euro deutlich. Schaut man auf den innerhalb Europas versandten Standardbrief, liegt das durchschnittliche Porto bei 1,67 Euro. Deutschland wird nur von Österreich, Luxemburg, Litauen, Zypern, und Malta unterboten. Mit 4,02 Euro belegt erneut Dänemark den unrühmlichen Spitzenplatz.

Im konsolidierten Gesamtergebnis muss sich Deutschland lediglich Malta, Zypern, Slowenien, der Schweiz und Österreich geschlagen geben, allesamt Länder mit eher kleiner Fläche. In den großen Flächenstaaten fallen die Porti leicht – Großbritannien und Spanien – oder deutlich – Frankreich, Polen und Italien – höher aus als in Deutschland.