Die auf der ersten Briefmarke aus der neuen Sonderpostwertzeichen-Serie „U-Bahn-Stationen“ abgebildete Haltestelle Marienplatz ist der wichtigste Umsteigebahnhof im Münchner Verkehrsnetz.

Direkt unter dem zentralen Platz der Innenstadt und dem Beginn der Fußgängerzone gelegen, erstreckt sich der Bahnhof über vier Ebenen, auf denen die U-Bahn-Linien U3 und U6 sowie die S-Bahn-Linien S1 bis S8 verkehren.

In München gab es seit dem frühen 20. Jahrhundert Pläne, die Innenstadt zu untertunneln, doch es sollte noch gute 70 Jahre dauern, bis in der bayerischen Landeshauptstadt die erste Metro fahren konnte. Heute umfasst das Liniennetz der Münchner U-Bahn etwa 103 Kilometer, sechs reguläre Linien und zwei nur zu besonderen Anlässen eingesetzte Verstärkerlinien, deren Züge an 96 Haltestellen stoppen. Die vom Architektenbüro Alexander Freiherr von Branca gestaltete U-Bahn-Station Marienplatz stach mit ihren orangefarbenen Wandpaneelen, den dezent eingesetzten ultramarinblauen und dunkelgrünen Fliesen sowie den weißen, das Licht reflektierenden Decken und ihren geschwungenen Linien schon bei der Eröffnung am 19. Oktober 1971 aus der an die Ideale des Bauhaus erinnernden Gestaltung der anderen U-Bahn-Haltestellen Münchens heraus.

Steigende Fahrgastzahlen machten schon in den 1970er-Jahren eine Erweiterung der U-Bahnsteige nötig. Von 2003 bis 2006 wurden zwei zusätzliche Fußgängertunnel gebaut, die das Platzangebot der Station nahezu verdoppelten: Neben den Bahnsteigen entstanden zwei 100 Meter lange Tunnel, die sich durch jeweils elf Mauerdurchbrüche mit den bereits bestehenden Bahnsteigen verbanden. Am 29. Mai 2006 und damit pünktlich zur in Deutschland stattfindenden und auch in München ausgetragenen Fußball-Weltmeisterschaft konnten die beiden neuen Tunnel eröffnet werden. Parallel zur Erweiterung bekamen die Bahnsteige der U-Bahn-Station höhere Bodenbeläge, die einen barrierefreien Zugang zu den Zügen ermöglichen.

Erstausgabetag: 2. April 2020

Das Motiv des Postwertzeichens wurde von Jennifer Dengler aus Bonn entworfen.

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