Sehr geehrte MICHEL-Redaktion,

ich halte gerade die MICHEL-Rundschau 7/2020 in Händen und bin beim Durchblättern auf die Rubrik „Briefe an die Redaktion“ (S. 88) gestoßen, wo Sie auf die Anfrage eines Sammlers aus Russland antworten, allerdings mit dem Hinweis, das gezeigte Stück nicht endgültig einordnen zu können.

Hier nun die Antwort auf die Frage des Sammlers aus Russland: Es handelt sich dabei, wie Sie bereits geschrieben haben, nicht um eine Briefmarke, auch wenn der Rand darauf schließen lassen könnte, sondern um ein sogenanntes Gebetsbildchen, welches man sich meist ins Gebetbuch als Lesezeichen legt oder auch zu den Papieren in die Ausweishülle geben kann, um sich so an Gott zu erinnern. In unserem Fall könnte es von einem deutschen Soldaten stammen, der es bei seinen Papieren hatte, als er im Krieg nach Russland kam.

Gebetsbildchen oder Gebetszettel gibt es in einer sehr großen Vielfalt nicht nur in der Katholischen Kirche, sondern auch in der Evangelischen Kirche und bei den Orthodoxen Kirchen. Diese Bildchen, vor allem alte, werden gerne gesammelt und auch bei Briefmarkenbörsen angeboten. Gebetsbildchen kann man aber auch als Andenken in Wallfahrtsorten kaufen; Kinder bekommen sie geschenkt vom Priester oder Katecheten als Belohnung für richtige Antworten beim Katechismus- oder Religionsunterricht. Auch ich selbst habe Gebetsbildchen in Verwendung in meinem Brevier (=Stundenbuch mit den Gebeten zu den einzelnen Tageszeiten, zu denen man als Kleriker betet) und in meinen Gebetsbüchern.

Ich hoffe, damit die Frage umfassend beantwortet zu haben. Falls es wieder einmal Anfragen zu religiösen Themen gibt, so können Sie eine solche gerne an mich weiterleiten.

Mit freundlichen Grüßen
Mag. theol. Friedrich M. W.


Sehr geehrter Herr Mag. theol. W.,

vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort auf die Anfrage unseres russischen Sammlerkollegen, die wir gerne an unsere Leser weitergeben! Auch für Ihr Angebot, uns bei Fragen zu religiösen Sammlerstücken gern zu unterstützen, bedanken wir uns herzlich bei Ihnen.

Mit freundlichen Grüßen
MICHEL

Alle interessanten Leseranfragen und -Hinweise lesen Sie auch in der monatlich erscheinenden MICHEL-Rundschau.