Liebe MICHEL-Redaktion,

im MICHEL-Briefe Deutschland 2016/2017 gehen Sie auf die Qualität der Marken ein, aber nicht auf ein Problem, das der Sammler von moderner Bedarfspost hat.

Fast überwiegend werden Umschläge mit selbstklebender Klappe verwendet. Nach einer gewissen Zeit schlägt der Kleber gelblich bis auf die Briefvorderseite durch. Um dem zu entgehen, muss man nicht nur die Klappe entfernen, sondern auch das Gegenstück des Umschlags. Ist so eine Erhaltung im Sinne des Katalogs noch vollwertig oder nur als Briefstück mit Abschlag zum Katalogpreis anzusehen?

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Albrecht H.


Sehr geehrter Herr Dr. H.,

vielen Dank, dass sie uns mit Ihrem Schreiben an ein wichtiges Problem der Briefesammler erinnern, für das wir Ihnen aber leider keine perfekte Lösung anbieten können.

Grundsätzlich sollte man einen Brief so vollständig wie möglich erhalten. Andererseits sind die durch selbstklebende Verschlüsse erzeugten durchfettenden Streifen äußerst hässlich und möglicherweise sogar für die dauerhafte Erhaltung des Belegs an sich nachteilig. Daher erscheint die vollständige Entfernung der Verschlussklappen bei gelaufenen Belegen angeraten, besonders, wenn dort keine Informationen wie Absenderangabe zu finden sind. Wir halten dies auch nicht für eine Beeinträchtigung des Wertes.

Für Ganzsachen, die es ja auch mit selbstklebenden Verschlüssen gibt, gilt das aber nicht unbedingt. Insbesondere ungebrauchte Ganzsachen sollten original erhalten werden. Im Übrigen erscheint es uns, als ob die neueren selbstklebenden Umschläge stabiler sind als die aus den 1970er Jahren. Das kann aber auch durch die kürzere Zeit bedingt sein, die seither vergangen ist.

Mit freundlichen Grüßen
MICHEL

Alle interessanten Leseranfragen und -Hinweise lesen Sie auch in der monatlich erscheinenden MICHEL-Rundschau.