Friedrich Ebert wurde am 4. Februar 1871 in Heidelberg geboren. Er absolvierte eine Sattlerlehre und begab sich 1889 auf die Walz.

Während seiner Wanderschaft trat er in die Sattlergewerkschaft und in die Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands (SAP) ein, die sich 1890 in Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) umbenannte.

Auf allen Stationen seiner Reise half er beim Aufbau gewerkschaftlicher Organisationen mit. Von 1891 bis 1905 lebte er in Bremen. Hier erwarb er in zahlreichen Gewerkschaftspositionen und Parteiämtern sein politisches Rüstzeug und heiratete im Mai 1894 Louise Rump. Als man ihn 1905 zum Sekretär des Zentralvorstands der SPD nach Berlin berief, war er ein überregional bekannter Parteiführer.

Dem SPD-Parteivorstand gehörte Ebert acht Jahre lang an, bis er im Herbst 1913 neben Hugo Haase zum Parteivorsitzenden gewählt wurde. 1912 gelang ihm im Wahlkreis Elberfeld-Barmen (Wuppertal) der Einzug in den Reichstag. Nach der Novemberrevolution und der Abdankung des Kaisers wurde er am 9. November 1918 zum Reichskanzler ernannt. Einen Tag später übernahm er auch das Amt des Vorsitzenden des Rates der Volksbeauftragten, der die Wahlen zur Nationalversammlung vorbereiten sollte.

Das erste aus wirklich freien, geheimen und allgemeinen Wahlen hervorgegangene Parlament in der deutschen Geschichte wählte Friedrich Ebert am 11. Februar zum Reichspräsidenten und damit zum ersten demokratisch legitimierten Staatsoberhaupt Deutschlands. Friedrich Ebert, dessen Rolle bei der Niederschlagung des Spartakusaufstandes bis heute umstritten ist, begriff sich als Reichspräsident aller Deutschen und als überparteilichen Vertreter der Demokratie. Durch seine Amtsführung versuchte er, die demokratische Staatsform fest im Bewusstsein aller Deutschen zu verankern. Er starb am 28. Februar 1925 in Berlin. Mit seinem Tod verlor die erste deutsche Demokratie einen ihrer größten Vorkämpfer und wichtigsten Stützpfeiler.

Erstausgabetag: 4. Februar 2021

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