Seit ihren Anfängen in den 1930er-Jahren hat sich die Radioastronomie zu einer der bedeutendsten Methoden für die Erforschung des Weltalls entwickelt, denn sie dringt in bisher unbekannte Tiefen vor. So ist etwa die Entdeckung von neuen Himmelskörpern, wie Quasaren und Pulsaren, sowie weit entfernten Galaxien diesem Teilgebiet der Astronomie zuzuschreiben.

Zur Erfassung von Radiowellen werden spezielle Teleskope eingesetzt. Auf deutschem Boden ist das vollbewegliche Radioteleskop Effelsberg nahe der nordrhein-westfälischen Stadt Bad Münstereifel mit 100 Metern Durchmesser das größte seiner Art – und bis heute das zweitgrößte der Erde.

Die Einweihung des Teleskops erfolgte am 12. Mai 1971. Seitdem wird es kontinuierlich auf den aktuellen Stand der Technik gebracht, weshalb es auch heute noch zu den modernsten der Welt zählt. Die hochempfindlichen Anlagen, die zum Max-Planck-Institut für Radioastronomie in Bonn gehören, sind in der Lage, außerordentlich schwache Radiosignale von weit entfernten Objekten einzufangen. Auch für das Zusammenschalten von Radioteleskopen ist Effelsberg eine wichtige Station – mit dieser Technik gelingen die schärfsten Aufnahmen des Kosmos. Astronomen aus aller Welt kommen hierher, um ihrer Forschung nachzugehen. Zu den herausragenden Leistungen zählt etwa die Entdeckung von Wasser in 11 Milliarden Lichtjahren Entfernung im Jahr 2008.

Aber auch abseits der Wissenschaft sind Besucher rund um den Globus fasziniert von der Technik und Ingenieurskunst des Radioteleskops Effelsberg. In Sichtweite der Antenne wurde daher ein Pavillon eingerichtet, in dem regelmäßig Vorträge stattfinden. Darüber hinaus bietet ein Aussichtsplateau den direkten Blick auf das Teleskop. Drei Themenwanderwege zeigen außerdem Planeten unseres Sonnensystems, Sterne, Nebel und Sternhaufen innerhalb der Milchstraße sowie eine Reihe von fernen Galaxien und Quasaren.

Erstausgabetag: 1. April 2021

Neuheitenmeldungen weltweit finden Sie in der MICHEL-Rundschau, der monatlichen Fachzeitschrift für Briefmarkensammler.