2022 widmet sich die Sonderpostwertzeichen-Serie „Für die Wohlfahrtspflege“ dem Märchen „Rumpelstilzchen“ der Brüder Grimm, das die Nummer 55 in den Kinder- und Hausmärchen trägt.
Es erzählt von einem armen Müller, der vor dem König behauptete, seine schöne Tochter könne Stroh zu Gold spinnen. Dem König gefiel dies so gut, dass er die Müllerstochter zu sich bringen ließ, sie in eine Kammer führte, die ganz mit Stroh gefüllt war, und verlangte, dass es bis zum Morgen zu Gold gesponnen sei – andernfalls solle sie sterben.
Da sie aber nichts vom Spinnen verstand, fing sie bitterlich an zu weinen. Auf einmal trat ein kleines Männchen ein, bot im Austausch gegen ihr Halsband seine Hilfe an und verwandelte bis zum Morgen alles Stroh in Gold. Als der König dies sah, staunte er und wurde zugleich noch gieriger. Er brachte die Müllerstocher in eine größere Kammer und stellte ihr die gleiche Aufgabe. Das Männchen half erneut und erhielt als Gegenleistung einen Ring. Der König forderte das Wunder nun ein drittes Mal und versprach der Müllerstochter, sie zu heiraten – und so geschah es auch. Dem Männlein musste sie dafür ihr erstes Kind versprechen.
Nach einem Jahr gebar sie ein Kind und dachte gar nicht mehr an das Männlein. Da trat es plötzlich in ihre Kammer, um das Kind zu holen. Als die Königin zu weinen begann, hatte das Männchen Mitleid und gab ihr drei Tage Zeit, seinen Namen zu erraten. Nun besann sich die Königin aller Namen, die sie je gehört hatte, schickte einen Boten, der sich weit und breit erkundigen sollte, und ließ herumfragen, wie die Leute gerufen wurden.
Doch welchen Namen sie auch nannte, das Männlein sagte: „So heiß ich nicht.“ Am dritten Tag aber kehrte der Bote zurück und erzählte von einem Männchen, das um ein Feuer gesprungen sei und geschrien habe: „Ach, wie gut, dass niemand weiß, dass ich Rumpelstilzchen heiß!“ Als die Königin dem Männchen diesen Namen nannte, riss es sich vor Wut entzwei.
Erstausgabetag: 3. Februar 2022
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