(tb) Die Post NL erzielte 2024 nach vorläufigen Berechnungen einen operativen Gewinn von 54 Millionen Euro. Damit vermied es die Nachfolgegesellschaft der einstigen Staatspost zwar, in die Verlustzone zu geraten, doch bezeichnete die Vorstandsvorsitzende Herna Verhagen die Zahlen als „enttäuschend“. Wesentlich zum schlechten Ergebnis trug der Briefdienst bei, der Verluste erwirtschaftete, nachdem auch in der Weihnachtszeit deutlich weniger Briefe und Postkarten versandt worden waren als erwartet.

Als erste Konsequenz daraus ordnete die Konzernführung an, in den meisten Gemeinden die Spätleerung der Briefkästen zu streichen und nur noch tagsüber Briefe einzusammeln. Von der Politik fordert die Post NL längere Brieflaufzeiten. Bislang muss sie Sendungen am Tag nach der Aufgabe zustellen. Das sei angesichts des sinkenden Briefaufkommens wirtschaftlich nicht mehr darstellbar, zumal die Lohnkosten deutlich gestiegen seien. Präzise Forderungen zu längeren Brieflaufzeiten nannte der Postvorstand zwar nicht, doch ist es ein offenes Geheimnis, dass er sich an Deutschland orientiert. Dort darf sich die Deutsche Post seit Jahresbeginn drei Tage Zeit lassen.

In den Niederlanden liegen die Portosätze im Schnitt deutlich höher als in Deutschland. Eins zu eins kann man die Entgelte zwar nicht vergleichen, da in den Niederlanden jeder Brief das Format DIN C4 aufweisen darf. Die Portotabelle beginnt aber mit 1,21 Euro für Sendungen bis 20 Gramm Gewicht. Bis zu 50 Gramm berechnet die Post bereits 2,42 Euro, bis zu 350 Gramm 3,92 Euro. Schwerere Briefe dürfen bis zu zwei Kilogramm wiegen und kosten 5,15 Euro.