(tb) Mehrere Verbände der Logistikwirtschaft warnten im Juni vor einer Anhebung des gesetzlichen Mindestlohnes auf 15 Euro die Stunde. Gemeinsam vertraten sie die Auffassung, dass nach einer so deutlichen Erhöhung bis zu 30 Prozent der Stellen ungelernter Beschäftigter entfallen könnten. Vor allem in der Sortierung gebe es noch große Rationalisierungsmöglichkeiten durch Automatisierung. Zu den Lobbyisten, die sich in einem gemeinsamen Papier zu Wort meldeten, zählte auch der Bundesverband Paket und Expresslogistik (BPEX), dem mit DPD, GLS, Hermes und UPS die wesentlichen Wettbewerber der Deutschen Post angehören.

Warnungen vor höheren Mindestlöhnen und einem damit verbundenen Abbau von Arbeitsplätzen gab es in der Vergangenheit wiederholt. Die durchgehend erhobenen Statistiken belegten aber keinen Zusammenhang. Vielfach zahlen Unternehmen heute selbst für ungelernte Tätigkeiten freiwillig deutlich mehr als den Mindestlohn, weil sie für die aktuellen 12,82 Euro pro Stunde keine Mitarbeiter mehr finden.