(mi) Seit mehr als 60 Jahren dringt Manfred P. Kage in die Schönheit und Sensibilität mikrokosmischer Welten vor. Mit selbstkonstruierten Gerätschaften und Spezialfiltern erreicht der Pionier der Mikrofotografie eine einmalige Schärfe inmitten eines prächtigen Farbenspiels. Im Mittelpunkt steht dabei die Verbindung von Kunst und Wissenschaft.

 

Ein hervorragendes Beispiel ist die Darstellung von Kohlenstofffasern in 400-facher Vergrößerung: Aus Kages Sicht eröffnet sich dem Betrachter eine völlig neue Perspektive auf den für Industrie und Wissenschaft so bedeutenden Hightech-Werkstoff.

Die Herstellung der Fasern erfolgt durch die kontrollierte Verbrennung kohlehaltiger Ausgangsstoffe. Dabei werden alle Elemente außer Kohlenstoff weitgehend entfernt. Je nach Oxidationstemperatur und Verbrennungsbedingungen ergeben sich unterschiedliche Eigenschaften, vor allem in Bezug auf Elastizität und Festigkeit. Eine Faser hat einen Durchmesser von 5 bis 7 Mikrometern in nahezu beliebiger Länge. 1000 bis 48 000 solcher Einzelfilamente werden zu einem Multifilamentgarn zusammengefasst und aufgespult. Die synthetisch erzeugten Kohlenstofffasern sind besonders fest und widerstandsfähig, dennoch äußerst leicht und kompatibel. Im Verbund mit weiteren Substanzen wie Metall oder Harz entstehen kohlenstofffaserverstärkte Kunststoffe. Diese können überall dort eingesetzt werden, wo ein möglichst geringes Gewicht bei extremer Belastbarkeit erzielt werden soll – so etwa in der Luft- und Raumfahrt.

Das Motiv ist von Andrea Voß-Acker aus Wuppertal entworfen worden. Erstausgabetag: 13. September 2018.

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