Liebe MICHEL-Redaktion,

im MICHEL-Deutschland-Spezial sind im Sammelgebiet BRD Bewertungen für Hausauftragsnummern angegeben, z.B. beim Posthornsatz oder bei den Heuss-Marken; sie werten oft ein Vielfaches der Normalmarken.

In meiner Sammlung befindet sich ein entsprechendes Paar der MiNr. 242 – doch im MICHEL fehlen HAN-Preisbewertungen. Warum das?

Mit freundlichen Grüßen
Paul G.

Sehr geehrter Herr G.,

nicht alle Ausgaben der Bundesrepublik wurden mit Hausauftragsnummern hergestellt. Das heißt nun aber nicht, dass die Bogenränder dieser Ausgaben „blank“ sind. Jenseits der HAN gibt es eine ganze Anzahl weiterer Bogenrandphänomene: Plattennummern und Formnummern, Druckerzeichen, Reihenwertzähler und Reihenzählnummern, Walzenstriche und Strichelleisten. Eine weitere Randsignatur ist die Bogenzählnummer. Diese kommt besonders bei Walzen- aber auch bei Plattendrucken vor, ist meist vier- oder fünfstellig und nummeriert alle von einer Marke gedruckten Bogen laufend durch. Wir gehen davon aus, dass es sich bei dem von Ihnen beschriebenen Sammelstück um ein Markenpaar mit Bogenzählnummer handelt. Im Bild zeigen wir hier gerne einen kompletten Bogen der Europa-Ausgabe BRD MiNr. 242 von 1956 mit Reihenwertzählern am Oberrand, Formnummer am rechten unteren Eckrand und kopfstehendem Bogenzähler 56006 unter den Feldern 45 und 46.

Nicht alle Bogenrandsignaturen werden von Philatelisten gleichermaßen beachtet. Traditionell sind Hausauftragsnummern, Plattennummern und Druckerzeichen, sowie Oberrandstücke – wenn sie im Platten- und Walzendruck vorliegen – besonders begehrte Objekte, die im MICHEL einzeln bepreist werden. Doch eine Richtschnur gibt es auch für die anderen Bogenrandphänomene: Marken mit komplett erhaltenen Bogensignaturen verdienen postfrisch ca. 100%, gestempelt ca. 200% Aufschlag auf die Postfrisch-Preise der Normalmarken.

Mit freundlichen Grüßen
MICHEL

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