Im Jahr 1962 erschienen in der noch jungen Bundesrepublik die ersten Jugendmarken, deren Zuschlagerlöse seither in die Finanzierung von Jugendhilfe-Projekten fließen. Mit dem Apollofalter, dem Trauermantel, dem Kleinen Fuchs und dem Segelfalter startete der erste, vier Werte umfassende Sondermarkensatz „für die Jugend“ mit Motiven aus der Tierwelt; ihr blieben die folgenden sieben Sätze MICHEL-Rundschau bis ins Jahr 1969 treu: Auf die Schmetterlinge folgten einheimische Vögel, Fische, Federwild, Hochwild, Pelztiere, bedrohte Tiere und Pferde, bevor sie im Jahre 1970 schließlich von einem Satz zu Ehren vierer Minnesänger abgelöst wurden.

Schon im Jahr 1972 war die Fauna wieder da. Diesmal erfreulicherweise mit Fokus auf den Tierschutz statt der Jagd oder den Pelzhandel.

 

 

In der Reihe der Pelztiere des Jahres 1967 posiert auf dem 20-Pfennig-Wert das Hermelin (Mustela erminea), auch Großes oder Kurzschwanzwiesel genannt. Es erscheint hier, aufmerksam aufgerichtet, im weniger bekannten braun-weißen Sommerkleid, nicht im rein weißen Winterfell. Die braune Druckfarbe, die hierfür zum Einsatz kam, ist es auch, die das Hermelin auf dieser Marke für Spezialsammler besonders interessant macht. Denn eine Teilauflage des Wertes zeigt das Großwiesel mit einem braunen Fleck im Bart. Der sollte aber, wäre alles nach Plan verlaufen, rein weiß erscheinen. Der braune Fleck ist ein Fehler auf Feld 30 der Druckform, ein durch die Bundesdruckerei bestätigter Plattenfehler. Seit 2020 listet ihn der MICHEL-Deutschland-Spezial als MICHEL-Nummer BRD 530 I – ihn und sein Berliner Äquivalent BERL 300 I.

Das Hermelin mit dem Fleck im Bart war 2020 allerdings nur in postfrischer Erhaltung nachzuweisen, gestempelt und auf Brief fehlte es – bis uns 2021 dann ein aufmerksamer Sammler einen Westberliner Viererblock mit zentrischem Ersttags-Sonderstempel vorlegte. Gerne teilen wir eine Abbildung des schönen Stückes mit unseren Lesern und sagen zugleich danke an alle Sammler, die ihre Informationen mit MICHEL teilen und so zur Ergänzung des Kataloges beitragen. Die Plattenfehlermarke ist die rechte untere im Block.

Wenn jemand das Zwillingswiesel aus der BRD gestempelt oder auf Brief entdeckt, bitte gleich melden!