Die „Welt der Briefe“ hält uns Freimarken-Spezialsammler reichlich in Atem – darüber könnte man fast die „Blumen“ vergessen. Aber es gibt ja den Arbeitskreis Markenheftchen e.V. (akmh), der auch die Markenheftchen und Folienblätter der Freimarkenserie 2005 bis 2022 im Auge behält. Und so dürfen wir in unserer Serie „Fälschung erkannt“ von Anemone nemorosa berichten, dem Buschwindröschen. Vom echten, vom falschen und davon, wie man beide unterscheidet.

Wie der Arbeitskreis Markenheftchen (akmh) berichtet, tauchten die gefälschten Buschwindröschen erstmals auf eBay auf. Sie wurden dort in größeren Posten im Folienblatt 91 zu 10 x 155 Cent von einem Berliner Online-Verkäufer mit Startpreis 1 Euro angeboten.

Ein auf Fälschungen spezialisierter Journalist machte Testkäufe – und fand durch vergleichende Analyse heraus, dass es sich bei den angebotenen Folienblättern um Ganz-Fälschungen zum Schaden der Post (PFä) handelt. Die Fälschungen können aber mit einfachen Hilfsmitteln, einer Lupe und einem Lineal, recht gut enttarnt werden.

Hier sind die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale:

Deckelseite

 

 

 

 

 

Original (jeweils links): Gelbe Flächen kaum erkennbar weiß gerastert, Rahmen um das Postlogo setzt sich vertikal aus 5–6 Rasterpunkten zusammen. Rasterung im Wort "MARKEN" eng.

Fälschung (jeweils rechts): Gelbe Flächen komplett rot gerastert, Rahmen um das Postlogo setzt sich vertikal aus 3–4 Rasterpunkten zusammen. Rasterung im Wort "MARKEN" weit.

Markenseite

Original (links): Papier glatt, hell und rein weiß. Abstand zwischen den Markenreihen weniger als 14 mm. Markenbildgröße 17,5 x 21,0 mm

Fälschung (rechts): Papier rau und gemasert (wie Bütten), getönt weiß durch ganzflächige, kaum erkennbare gelbe Rasterung. Abstand zwischen den Markenreihen 15 mm. Markenbildgröße 17,0 x 20,2 mm

Als Vorlage für die Fälschung diente das von der Bundesdruckerei Berlin hergestellte Folienblatt FB 91 a II, also das mit der Produktnummer 1523 04002 und dem 13-mm-Abstand zwischen den Markenreihen. Nach bisherigen Erkenntnissen wurden mehrere hundert gefälschte Folienblätter verkauft, bevor die Post einschreiten konnte. Angeblich wurden die Fälschungen größtenteils wieder „eingesammelt“, doch Vorsicht ist besser als Nachsicht. Im Deutschland-Spezial wird ein warnender Hinweis auf dieses freche Stück Postbetrug gegeben.

Text und Abbildungen: akmh