(tb) Nicht jede Statistik hält, was sie auf den ersten Blick verspricht. Das gilt auch für den jüngst veröffentlichten Bericht zu Fälschungen von Banknoten. 2023 zog die Deutsche Bundesbank deutlich mehr Falschgeldnoten aus dem Verkehr als 2022.

Die Zahl sichergestellter Blüten kletterte um 28,2 Prozent auf 56.572. Das bedeutet aber kein höheres Risiko für die Bürger. Der Anstieg beruht nämlich auf einem Dutzend Betrugsfällen, in denen die Täter hochwertige Luxusgüter wie Schmuck und Uhren mit gefälschten 200-und 500-Euro-Noten bezahlt hatten. Daher wurden 167 Prozent mehr Fünf- und sogar 266 Prozent mehr Zweihunderter sichergestellt.

Bei den niedrigeren Nominalen sollten die Bürger verstärkt einen Blick auf die Fünfziger und Hunderter werfen. Von ihnen wurden 19 und 31 Prozent mehr Blüten beschlagnahmt. In reinen Zahlen schaut dies mit 21.586 und 7081 Falschgeldnoten aber schon deutlich harmloser aus, wenn man bedenkt, dass in Deutschland gut 84 Millionen Menschen leben. Etwas entspannt hat sich die Lage bei den täglich gebrauchten und auch an den Kassen herausgegebenen Noten. 691 falsche Fünfer wurden sichergestellt, 14 Prozent weniger als 2022, 3464 Zehner, ein Minus von 13 Prozent, und 12.346 Zwanziger, ein Rückgang um ein Prozent. Dennoch empfiehlt es sich, Noten genau anzuschauen und vor allem die Fingerprobe nach dem Stichtiefdruck zu machen. Diesen beherrschen die Fälscher in der Regel nämlich nicht oder so schlecht, dass ein Falsifikat auffällt.

Größer als das Risiko, Falschgeldnoten zu erhalten, ist die Gefahr, mit falschen Münzen in Kontakt zu kommen. Nicht weniger als 115.900 Falschprägungen wurden 2023 beschlagnahmt. Dabei steht das Zwei-Euro-Stück mit 109.940 Fälschungen einsam an der Spitze. Allerdings gilt auch hier, dass die Statistik schnell in die Irre führt. Da 2023 mehrere Unternehmen erstmals nach langer Zeit kritische Münzen aussortiert und bei der Bundesbank eingereicht hatten, lässt sich der Gesamtzuwachs von 58 Prozent weitgehend auf diesen Effekt zurückführen.