MiR 1 18(mi) Die Jungfer im Grünen (Nigella damascena) fällt durch ihr feines Laub und die geschlitzten Hochblätter auf, die den attraktiven großen Blütenkranz umranken. Je nach Unterart können die Blüten blau, weiß oder rosa bis purpurfarben sein.

 

Der Name „Jungfer im Grünen“ rührt von einem traditionellen Volksbrauch her: In früheren Zeiten signalisierten junge Mädchen durch das Tragen dieser Blume, dass sie jungfräulich bleiben wollten. Die den Blütenkranz umschließenden spitzen Hochblätter symbolisierten in der Sprache der Blumen die Zurückweisung.

 

Ursprünglich stammt Nigella damascena aus dem Mittelmeerraum. Sie ist jedoch seit dem 16. Jahrhundert auch in Mitteleuropa heimisch, wo sie teils verwildert wächst, aber auch in Gärten angepflanzt wird. Der lateinische Name deutet bereits auf das ursprüngliche Vorkommen hin. „Damascena“ heißt übersetzt „aus Damaskus stammend“, was für eine Verbreitung von Syrien an die europäische Mittelmeerküste spricht. Vermutlich wurde die Pflanze über Handelswege zwischen dem Orient und Venedig eingeführt. Von da aus verbreitete sie sich über ganz Europa.

 

Der Gattungsname „Nigella“ bedeutet „schwärzlich“ und bezieht sich auf die dunklen Samen. Trotz ihrer schlanken Erscheinung ist die Jungfer im Grünen eine robuste Pflanze, die kaum von Schädlingen oder Krankheiten befallen wird, und die bis zu 80 Zentimeter hoch werden kann. Sie bevorzugt humosen und durchlässigen Boden sowie einen sonnigen Standort. Die anspruchslose Sommerpflanze aus der Familie der Hahnenfußgewächse verträgt sich mit anderen Blumen, und auch unterschiedliche Nigella-Arten lassen sich gut kombinieren. Sie benötigt nur wenig Platz und gedeiht als Balkon- oder Terrassenpflanze auch im Gefäß. Die Jungfer im Grünen eignet sich gut für Trockensträuße, wenn man wartet, bis die Blüten abgefallen sind und sich die Balgkapseln gebildet haben.

 

Das Motiv ist von Stefan Klein und Olaf Neumann aus Iserlohn entworfen worden. Erstausgabetag: 2. Januar 2018.

 

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