Das Kleine oder Gewöhnliche Schneeglöckchen (Galanthus nivalis) zählt zur Familie der Amaryllisgewächse. Sein Name leitet sich von den griechischen Wörtern „gála“ für „Milch“ und „ánthos“ für „Blüte“ ab sowie vom lateinischen „nivalis“ für „schneebedeckt“.

Das Kleine Schneeglöckchen ist der einzige einheimische Vertreter der Gattung und kommt in Mittel- und Südeuropa bis in die Westukraine vor. Es ist überwiegend in Laubwäldern anzutreffen, kann aber auch in Gärten und Parkanlagen oder auf Friedhöfen gefunden werden. Pflücken darf man es allerdings nicht, denn es ist in allen Pflanzenteilen leicht giftig und steht, weil es wild nur noch selten vorkommt, unter Artenschutz. Die mehrjährigen Zwiebelgewächse, die zwischen zehn und zwanzig Zentimeter hoch werden, eignen sich gut zum Verwildern im Garten. Sie bevorzugen einen sonnigen bis halbschattigen Standort auf mäßig feuchtem sowie nährstoff- und humusreichem Boden.

In hiesigen mittelalterlichen Kräuterbüchern findet das Schneeglöckchen als Heilpflanze keine Erwähnung. Im Kaukasus wird es indes schon lange in der Volksheilkunde bei Kinderlähmung sowie gegen Alterserscheinungen und Gedächtnisschwäche eingesetzt. Jüngere Forschungen weisen darauf hin, dass das in Schneeglöckchen enthaltene Alkaloid Galanthamin die Folgen der Alzheimer-Krankheit lindert. Auch bei Muskelschwäche und Neuralgien sind Heilwirkungserfolge nachgewiesen.

Der Rotklee (Trifolium pratense), auch Wiesenklee genannt, ist eine von Europa bis Asien verbreitete Pflanze, die zur Unterfamilie der Schmetterlingsblütler innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler gehört. Das lateinische „tri“ steht für „drei“, „folium“ für „Blatt“ und „pratense“ lässt sich mit „auf Wiesen wachsend“ übersetzen. Tatsächlich findet sich der dreiblättrige Rotklee vorwiegend auf Wiesen, Weiden und Feldern, aber auch in lichten Wäldern, an Wegrändern und auf Brachen. Als Kulturpflanze ist der Rotklee zudem in heimischen Gärten anzutreffen. Dabei bevorzugt die ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen zwischen fünfzehn und siebzig Zentimetern erreicht, sonnige bis leicht schattige Standorte auf nährstoffreichen und mäßig feuchten Böden.

Rotklee wird in der Landwirtschaft als eiweißreiche Futterpflanze und aufgrund seiner Symbiose mit stickstoffbindenden Bakterien als Gründünger verwendet. Zudem dient er als Nahrungsquelle für Insekten. Zubereitungen aus den Blüten sollen Wechseljahr- und Menstruationsbeschwerden lindern, sie werden bei Darm- und Schleimhautentzündungen sowie zur Wundheilung eingesetzt. Auch Anwendungsmöglichkeiten in der Krebsbehandlung werden erforscht. In der Küche verfeinern die Keimlinge und Sprossen, Blätter und Triebe des Rotklees viele Speisen. Auch die Blüten sind essbar und als Tellerdekoration hübsch anzusehen.

Erstausgabetag: 3. Januar 2022

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