(tb) Kinder, wie die Zeit vergeht: 30 Jahre ist es inzwischen her, seit die Deutsche Post ihre erste Partnerfiliale im Einzelhandel eingerichtet hat. Zug um Zug ersetzten die Partnerfilialen die klassischen, von der Deutschen Post selbst betriebenen Postämter. Ein Teil der Postämter wurde in Postbank Finanzcenter umgewandelt, die inzwischen aber auch nach und nach schließen.
(tb) Bereits im ersten Halbjahr 2025 langten bei der Bundesnetzagentur 22.981 Beschwerden über schlechte Leistungen von Post- und Paketdiensten ein. Damit stieg die Zahl der Klagen gegenüber dem Wert des Vorjahres um satte 13,4 Prozent. Anders als in früheren Jahren wies die Regulierungsbehörde darauf hin, das sich neun von zehn Beschwerden gegen die Deutsche Post richteten. Das muss zwar noch nicht bedeuten, dass die Kunden tatsächlich immer die Arbeit des Konzerns kritisierten – mancher spricht noch immer von der „Post“, auch wenn eine Sendung von einem Wettbewerber der Deutschen Post zugestellt wurde. Eindeutig kann man aber festhalten, dass die Leistungsqualität des Marktführers nachgelassen hat.
(tb) Die Zollpolitik des aktuellen US-amerikanischen Präsidenten führte Ende August zu erheblichen Einschränkungen im gewöhnlichen Paketverkehr aus Europa. Nach einer Warnung von PostEurop nahmen mehrere Postunternehmen nur noch private Geschenkpakete mit einem maximalen Warenwert an, aber keine Sendungen von Geschäftskunden mehr. Zu diesen Postunternehmen zählte auch die Deutsche Post.
(tb) Den Pressesprecher trifft keine Schuld. Er muss veröffentlichen, was ihm seine Vorgesetzten vorschreiben. Doch was hat die Oberen der Deutschen Post geritten, in einer Pressemitteilung zum 25. Jahrestag der Grundsteinlegung des Bonner Post-Hochhauses alle anwesenden Spitzenvertreter namentlich zu nennen, nur den damaligen Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Post nicht?
(tb) Entgegen den Erwartungen scheint die Deutsche Post nicht von den Kapriolen der Zollpolitik des aktuellen US-Präsidenten zu profitieren. Auf der Hauptversammlung in diesem Jahr hatte der Konzern noch Optimismus verbreitet und darauf hingewiesen, dass sich durch die Zölle die Handelsströme verändern, dies zu bearbeiten aber zu den Kernkompetenzen von DHL zähle. Nunmehr musste der Vorstand einräumen, dass im zweiten Quartal der Umsatz wegen der Folgen der US-Zollpolitik um 3,9 Prozent auf 19,8 Milliarden Euro gesunken sei. Besonders deutlich fiel der Rückgang des Speditionsgeschäftes aus, das einen Umsatzrückgang um 5,3 Prozent meldete. Offenbar haben die Unternehmen also doch nicht ihre Waren in andere Länder geliefert, sondern schlichtweg weniger produziert oder verkauft.
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